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Tucholskystraße 32
10117 Berlin Mitte

Dies ist eines der Objekte, die Rolf Thörner als Vorstand der GVA Grund­ und Vermögensanlagen AG sanierte.

Die Gesellschaft wurde von ihm im Freundes­ und Verwandtenkreis gegründet. Er war 20 Jahre lang als Vorstand und größter Aktionär zuständig für die Altbausanierung inklusive Bauleitung, Immobilienentwicklung und die Leitung des kaufmännischen Bereichs.
Das Objekt Linienstraße 147 wurde mit IBB­Mitteln saniert. Die Förderung beinhaltete das komplette Haus, welches früher besetzt war. Die Hausbesetzer hatten vor Rückgabe an den Eigentümer von der Stadt Mietverträge erhalten. Es gab mit den Besetzern die Einigung, dass das Objekt saniert werden konnte. Nach vollständiger Sanierung belief sich die m² - Miete auf 3,95 DM (1,92 €).
Durch eine gute Baubetreuung, die mehrfach am Tag vor Ort stattfand, und mit der engagierten Arbeit der ausführenden Firmen, konnten von den von der IBB geschätzten Sanierungskosten trotz Mehrarbeiten an manchen Stellen gehalten werden. Im Rahmen der Sanierung wurden alle Steigleitungen, Wasser, Abwasser, Strom, Gas, Telefon, Klingelanlage und TV erneuert, ebenso Heizung, Sanitär und Elektroanlage. Unter anderem wurde auch eine alternative Warmwasseraufbereitung auf dem Dach installiert.

Die Wohnungsaufteilung blieb erhalten, das Dachgeschoss wurde mit ausgebaut, die kleinen Wohnungen im Seitenflügel wurden durch innenliegende Treppen teilweise verbunden.
Die Fassade mit aufwendigen Stuckarbeiten und das Dach wurden erneuert bzw. restauriert. Hier gab es mit dem Denkmalamt lange Diskussionen über den figürlichen Flies. Die Einigung war zum Schluss, dass von den Putten im Flies die fehlenden Köpfe und Beine ergänzt werden durften, jedoch nicht die Arme.
Zur Straßenseite wurden Kastendoppelfenster nach altem Vorbild nachgebaut.
An der Rückseite und in den Seitenflügeln gab es im Bestand keine Kastendoppelfenster, somit wurden neue Holzfenster mit einer entsprechenden Aufteilung ohne Kippfunktion eingebaut (gab es damals auch nicht bzw. nur bei Oberlichtern), was zudem beim Öffnen der Fenster zu einer besseren Lüftung beiträgt.

Die Fußböden bekamen in der Küche Terrakotta-Fliesen, im Bad Granit, in allen Räumen und Fluren wurden Original-Dielen verlegt.
Die alte Farbschicht wurde abgeschliffen und versiegelt. Ebenso wurden die Zimmertüren im Original belassen bzw. ergänzt, wo sie verloren waren. Die Maler- und speziell die Lackierarbeiten in solchen Fällen sind zwar kostenintensiver als der Einbau neuer Türen, lohnen sich aber aus denkmalpflegerischen, optischen und Wohlfühl-Gründen allemal, auch wenn ein Großteil der historischen Beschläge fehlte und auf Flohmärkten gesucht, erworben und wieder angebaut werden musste.

Auch heute, mehr als 15 Jahre nach der Sanierung, wohnen fast alle Mieter immer noch im Haus, zu entsprechend günstigen Mieten.



Alle Berliner Häuser haben in der Sanierung einen ähnlichen Werdegang, deshalb gibt es auch beim Text Übereinstimmungen.

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